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10 Gründe, warum jeder Autor Lesungen machen sollte

Warum ich Lesungen gebe? Um es mal mit Tom Dauts Worten zu sagen: "weil ich lesegeil bin".
Wirklich.
Ich liebe es, meine Charaktere vorzustellen und meine Geschichten vor zu lesen und die Leute mit meiner Begeisterung zu infizieren. Und dabei spielt es keine Rolle, ob dort 5 Zuhörer oder 50 saßen. Jede Lesung ist einzigartig und spannend.

Doch das ist nicht der einzige Grund.

Du bist auch Autor? Super. Hier kommen noch mehr Gründe, warum Du Lesungen machen solltest (wie Du überhaupt an Leseplätze kommst, erfährst Du später). Immer vorausgesetzt, Du kannst gut vorlesen und hast Spaß dabei. Sollte das nicht der Fall sein, lass es. Mit gespielter Begeisterung und schlecht vorgetragenen Texten wirst Du niemanden mitreißen können. Dann würde ich mir den Aufwand sparen. Denn: Lesungen organisieren/planen/abhalten bedeutet Arbeit. Du musst passende Texte raussuchen, sie einstudieren und zeitlich timen. Dann solltest Du die Lesung bewerben, sonst kommt nachher keiner. Auch das kostet Zeit. Die Fahrt dorthin verursacht zudem Kosten, die Du vielleicht mit einer Gage oder dem Buchverkauf abdecken kannst. Vielleicht aber auch nicht.

Warum Du - meiner Meinung nach - dennoch Lesungen halten solltest, verrate ich Dir jetzt!


  1. Die Leser können Dich kennen lernen und als "echten" Menschen wahrnehmen
    Viele Autoren sind in den Sozialen Netzwerken unterwegs und haben dort häufig nur Comics oder (noch schlimmer) Tierbilder als Profilbild. Mit einer Lesung kannst Du zeigen, dass es Dich wirklich gibt, dass Du ein Mensch zum Anfassen bist (bildlich gesprochen).
  2. "Gehe dorthin, wo der Leser ist" Klar tummeln sie sich auch im Internet, aber nirgends kannst Du besser ungezwungen mit Interessierten ins Gespräch kommen als im persönlichen Kontakt. Deine Zuhörer können Sympathie zu Dir aufbauen. Vielleicht gefällt ihnen Dein Buch nicht, aber sie mögen Dich? Klasse. Denn dann werden sie Dich dennoch weiterempfehlen oder zumindest über Deine Lesung berichten.
  3. Begeistere Deine Zuhörer, dann reden sie über Dich.
    Wo kannst Du Deine Begeisterung für Dein Buch besser rüberbringen als im persönlichen Gespräch, quasi Auge in Auge mit dem Zuhörer? Selten wird ein Leser begeistert über Deine Facebook-Werbung sprechen, aber wenn er bei einer Deiner Lesungen war und sie ihm Spaß gemacht hat, wird er es seinen Freunden und Bekannten erzählen. So erreichst Du indirekt Leute, die Du übers Internet vielleicht nie erreicht hättest. Unterschätze hier nicht die Wirkung von Mundpropaganda!
  4. Du kannst im direkten Dialog, zum Beispiel in einer anschließenden Fragerunde, gezielt auf Bedürfnisse/Fragen Deiner Leser eingehen, Hintergrundinfos preisgeben, die sie nirgendwo sonst lesen können, und ihnen Dein Buch damit noch näher bringen. Eine Lesung ist eine exklusive Veranstaltung.
  5. Du kannst auf Deinem Blog/Homepage/Facebook-Seite noch über etwas anderes berichten als die übliche "Werbung".
  6. Du hast nachher tolle Fotos und Rückmeldungen, mit denen Du zeigen kannst, dass Du Lesungen gibst/wie gut sie gelaufen sind/ dass alle Spaß hatten etc. und kannst zukünftigen Veranstaltern quasi "Referenzen" vorlegen. Gerade auf großen Conventions bewerben sich haufenweise Autoren, da ist es immer gut zu zeigen, man weiß, wovon man spricht, und kann das Publikum unterhalten.
  7. Die Presse wird auf Dich aufmerksam und, wenn Du Glück hast, berichtet sie über Dich.
  8. Leser, die nicht im Internet aktiv sind, werden auf Dich aufmerksam. Sei es durch einen Aushang zu Deiner Lesung, einem Presseartikel oder die Empfehlung eines Zuhörers, der Dich bereits hat lesen sehen.
Zusätzliche Gründe für Lesungen auf größeren Veranstaltungen wie Conventions, Buchmessen etc.:
  1. Du kannst Verlagsmitarbeiter und Kollegen treffen, Dich mit ihnen austauschen, Dir Tipps holen und vielleicht gemeinsame Projekte planen. Auch hier ist der persönliche Kontakt goldwert.
  2. Du kannst bei Lesungen von anderen dabei sein und hören, wie sie es machen.

Mein Debüt "Mächtiges Blut - Nachtahn 1" erschien im April 2014. Seitdem habe ich knapp 20 Lesungen gehabt, die alle unterschiedlich abliefen und organisiert waren. Eines hatten sie alle gemeinsam: Ich konnte meine Nachtahne Leuten näher bringen, die sie bisher noch nicht kannten, und wir hatten Spaß!
Viele, die mich bereits erlebt haben, werden es vielleicht nicht glauben, aber ich war nie jemand, der gern im Mittelpunkt stand, und bin vor jeder Lesung fürchterlich aufgeregt. Dennoch: Ich liebe es!

Nun hast Du 10 Gründe bekommen, warum Du eine Lesung machen solltest. Hier verrate ich Dir, wie man an Leseplätze kommt.

Hast Du noch Tipps oder Anmerkungen für mich? Dann schreib mir. Ich freue mich!

Kommentare

  1. Liebe Sandra,

    ein richtig guter Post und genau so ist es. Schön ist es auch wenn sich die Autorin/ der Autor Zeit für seine Leser nimmt.

    Lieben Gruß
    Cindy

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    Antworten
    1. Dankeschön! Für mich ist es nicht nur wichtig sondern auch selbstverständlich, dass ich mir die Zeit nehme. Ich denke, für viele Autorenkollegen ebenfalls. Dennoch scheuen viele das "Rampenlicht". Mal schauen, ob mein Post ein paar hinter dem Schreibtisch hervorlockt ;)
      Lesungen machen so viel Spaß und wenn man dann noch auf begeisterte Zuhörer trifft, die jeden Quatsch mitmachen ;), noch mehr!

      Liebe Grüße
      Sandra

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  2. Na da bin ich ganz gespannt, was mich bei Deinen tollen Tipps, das nächste Mal erwartet:

    Beim nächsten Mal verrate ich Dir, wie man an Leseplätze kommt und wo man Lesungen veranstalten kann.

    Dankeschön!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Gern geschehen. Ich danke Dir für Deine Nachricht - und bin gespannt, was Du zum zweiten Teil sagst. Der erscheint übrigens voraussichtlich noch diese Woche ;)

      Viele Grüße
      Sandra

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