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Norman Doderer und Mauern, die nicht nur im Bereich der Fantasy liegen

Heute ist es mir eine besondere Freude, euch jemand aus meiner Heimat vorzustellen: Norman Doderer, echte Kieler Sprotte und toller Fantasy-Autor. Sein High-Fantasy-Roman entführt den Leser in eine bis ins kleinste Detail gut erdachte Welt voller Abenteuer und Gefahren. Sehr interessant fand ich, was Norman Doderer auf einer Lesung erzählt hat: es geht nicht nur um die gefährliche Reise von Aladriel, sondern auch um die Mauern in den Köpfen der Leute, denen er begegnet. So weit liegen Fantasy und Realität also gar nicht auseinander ...




Buchtitel
Der Weg nach Aeswyn – Die Legende von Tyr I

Genre/Zielgruppe
Dieser High-Fantasy-Roman ist für alle Leserinnen und Leser ab 16 Jahren geeignet

Eigene kurze Vorstellung
Nach einem blutigen Bruderkrieg ist Tyr, das stolze Reich der Elfen, in drei Königreiche geteilt. Die Angst vor Verrätern aus dem eigenen Volk, ließ das mächtige Aeswyn die Große Mauer errichten, die es vor den anderen beiden Königreichen Mag Môr und Tawhar schützen sollte. Eintausendfünfhundert Jahre später, haben Argwohn und Misstrauen die Herzen der drei Elfenvölker zerfressen und eine unüberwindbare Distanz zwischen ihnen geschaffen. Doch als ein alter, gemeinsamer Feind seine dunklen Schatten erneut über Tyr ausbreitet, entscheidet sich Aladriel, der junge Prinz Tawhars, gegen den Willen seines Vaters nach Aeswyn zu reisen, um dort um Hilfe für sein Volk zu bitten. Eine abenteuerliche Reise beginnt, deren Ausgang das Schicksal des ganzen Reiches entscheiden könnte …

Was ist das Besondere an Deinem Buch? Warum sollten die Leser gerade Dein Buch kaufen?
Noch ein Buch mit Elfen? Ja! In meiner Geschichte habe ich allerdings versucht, dem Volk der Elfen ein neues Gesicht zu geben. So gibt es drei bzw. eigentlich vier verschiedene Gesellschaften mit ganz unterschiedlichen Weltauffassungen, Religionen, Werten, Attributen und Idealen. Neben der abenteuerlichen Reise und der Bedrohung, der sich die Bewohner Tyrs stellen müssen, geht es auch darum, wie eben diese verschiedenen Kulturen friedlich und vertrauensvoll zum Wohle aller miteinander umgehen und zusammenleben können. Ein Thema, das uns auch in unserer realen Welt immer mehr beschäftigen sollte, wie ich finde.

Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich erzählen?
Tja, was gibt es über mich zu sagen? Ich bin dreißig Jahre jung und wohne in der wunderschönen Hafenstadt Kiel. Wenn ich gerade nicht an meinem Schreibtisch sitze und über neue fantastische Welten und Abenteuer nachdenke, arbeite ich in der Betriebsleitung einer großen Eiscafekette. Das Schreiben ist für mich der ideale Ausgleich zu meinem oft recht stressigen Arbeitsalltag.
Ich liebe das Meeresrauschen, den Strand und die dazugehörigen Möwen und könnte mir nie vorstellen an einem Ort zu leben, der über all dies nicht verfügt. Der Prototyp einer echten „Kieler Sprotte“ eben :)  Ich bin ein großer Tierfreund – ich hoffe, meine beiden Katzen können das bezeugen – , lebe vegetarisch und bin auch in meiner Freizeit ein echter Fantasy-Fan. Wer noch mehr über mich wissen möchte, darf mir gerne schreiben und mich mit Fragen löchern :)

Warum schreibst Du Fantasy?
Das Fantasy-Genre begleitet mich schon seit frühester Kindheit. Ich fürchte, dass ich den wohl recht typischen Lebenslauf vieler Fantasy-Autoren teile. Nach einschlägigen Büchern, Filmen und Tabletop-Spielen, bin ich über das Rollenspiel „Das schwarze Auge“, das ich in meinen frühen Jugendjahren exzessiv gespielt habe, dazu gekommen, eigene Abenteuer aufzuschreiben. Der Anfang meiner Schreibsucht :)
Es begeistert mich, Leser in meine Welten zu entführen und sie für einige Stunden der Realität zu entreißen. Wenn es ihnen dann noch bei „mir“ gefällt, bin ich mehr als zufrieden. Es ist einfach toll, seine Gedanken, seine Fantasie und seine Welt mit anderen teilen zu können.

Wie schwierig oder aufwendig war es, eine komplett neue Welt zu erschaffen? Wie bist Du z.B. bei der Namensfindung vorgegangen? Ich persönlich tu mich immer sehr schwer damit, mir Namen auszudenken, bei denen man sich nicht die Zunge bricht.
Um ehrlich zu sein, ist mir das überhaupt nicht schwer gefallen. Die Idee zu dem Buch bzw. zu der Reihe war eines Morgens einfach in meinem Kopf. Alles andere – Namen, Orte, Protagonisten etc – sind mir dann einfach nach und nach so zugefallen. Zusätzlich habe ich auch einige Personen oder Begebenheiten, auf die ich in meinem Leben gestoßen bin, in dieses Buch mit einfließen lassen. So ist mir zum Beispiel „Shoreia“, die kleine dicke Vogeldame, eines Tages wirklich über den Weg gelaufen und auch die „Feindseligkeiten“ zwischen den verschiedenen Heeresteilen der Armee von Aeswyn kommen, als Bewohner einer Stadt, in der sowohl Marine- als auch Heeressoldaten stationiert sind, nicht von ungefähr ;)

Hast Du eine Lieblingsstelle in Deinem Buch?
Stellen, die mir am Herzen liegen, gibt es wirklich viele. Eine davon ist definitiv diese hier:
„Es ist ein Vergehen, den Worten seines Vaters keine Beachtung zu schenken und es ist ein noch größeres Vergehen, den Worten seines Königs nicht zu gehorchen. Aber ist es nicht das größte Vergehen von allen, die Worte seines Herzens zu missachten?“
Wie wird es mit Dir schriftstellerisch weitergehen?
Selbstverständlich wird in nächster Zeit erst einmal der zweite Band der Reihe im Vordergrund stehen. Ich habe allerdings auch noch ein anderes, etwa halbfertiges Manuskript in der Schreibtischschublade liegen, das mir auch sehr am Herzen liegt. Ich möchte noch nicht zuviel verraten, aber es wird um Nachfahren von Drachen gehen, die in menschlicher Gestalt unter uns wandeln.

Zum Abschluss ein paar Quickies:
Cola oder Bier? Cola light
Schokolade oder Gummibärchen? Beides – in der Reihenfolge ;)
Zelten oder 5-Sterne-Hotel? 5-Sterne-Hotel  - manchmal lasse ich mich auch einfach gerne verwöhnen
Hund oder Katze? Ich bin ein Katzenmensch
Wolverine oder Dracula?  Dracula

Links
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Vielen Dank, lieber Norman, für Deine tollen Antworten. Wenn ihr noch mehr Fragen an ihn habt, ihr habts gelesen: löchert ihn! Ich kenne Band 1 bereits und warte nun gespannt auf den zweiten Teil und was Norman sich da wieder hat einfallen lassen.

Übrigens lesen Norman Doderer und ich zusammen auf der Unicon in Kiel, am  4. Juli 2015, ab 18.30 Uhr gehts rund!

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